Generalversammlung
Pressebericht vom 27.02.2019(Rudolf Thomann)
Schutzgebiet "Südradde" bringt für Löninger Angler Veränderungen
- Verein betont die gute Zusammenarbeit mit dem Landkreis Cloppenburg -
Eine positive Bilanz konnte der Vorstand des Löninger Fischereivereins seinen Mitgliedern auf der sehr gut besuchten Generalversammlung im Vereinslokal Lüdeke-Dalinghaus präsentieren. In ihren Jahresberichten informierten die Vorstandsmitglieder die Generalversammlung ausführlich in ihren Rechenschaftsberichten über Arbeiten und Aktivitäten im Jahr 2019. Im Mittelpunkt standen die Neuwahlen von sechs Vorstandsmitgliedern in dem elfköpfigen Gremium(MT berichtete darüber).
Rudolf Thomann, der scheidende 1. Vorsitzende, stellte eingangs die gute Zusammenarbeit während seiner 33-jährigen Vorstandsarbeit nicht nur innerhalb des Vorstands heraus. "Die Zusammenarbeit auch mit Ansprechpartnern wie Behörden und Verbänden verlief immer positiv, wir hatten immer offene Türen. Auch die Presse hat unsere Anliegen immer wohlwollend unterstützt", so Thomann.
Im Verlauf des vergangenen Jahres sei vom Landkreis Cloppenburg die "Verordnung zum Landschaftsschutzgebiet Südradde" erarbeitet worden, die am 1.2.2020 in Kraft getreten sei. Schon von Anfang an sei der Verein in die Planungen mit einbezogen worden, damit die Interessen der Vereinsmitglieder berücksichtigt werden konnten. Thomann stellte heraus: "Wir sind, auch mit Unterstützung unseres Verbandsbiologen Dr. Jens Salva, mit dem Landkreis Cloppenburg zu einer einvernehmlichen Lösung gekommen." Während der Brut- und Setzzeit vom 1. April bis 15. Juli ist das Auslegen von Aalreusen nur in den Fischereizonen an Zuwegungen erlaubt, die auf einer neu erstellten Gewässerkarte gelb markiert sind. Diese Gewässerkarte wird jedem Mitglied zur Verfügung gestellt. Darüber hinaus ist in diesem Zeitraum das Begehen des Gewässers auf einem fünf Meter breiten Uferstreifen erlaubt. Das Überqueren von Wiesen- und Ackerflächen ist während der Brutzeit nicht erlaubt. Der Verein habe dem Landkreis zugesichert, diese Regelung in die Fischereiaufsicht einzubeziehen und Verstöße mit Vereinsstrafen zu belegen. "Wir bedanken uns dieser Stelle noch einmal bei den zuständigen Sachbearbeiterinnen und Sachbearbeitern des Landkreises für die sehr gute Zusammenarbeit", bekräftigte der 1. Vorsitzende.
Wie in jedem Jahr sei auch leider im letzten Jahr wieder die Hase ein Thema gewesen. Nachdem nun der "Generalgewässerentwicklungsplan Hase" fertiggestellt sei, in dem alle von den Anglern immer wieder vorgebrachten Defizite bestätigt worden seien, hoffe man auf zumindest einen Teil der im Plan vorgeschlagenen Verbesserungsmaßnahmen. Ein bescheidener Anfang sei zumindest durch den Einbau einiger kleiner Dreiecksbuhnen im Bereich der Mühlenbachmündung als Strömungslenker gemacht worden.
Eine sehr gute Beteiligung mit 32 Teilnehmerinnen und Teilnehmern habe wieder der Vorbereitungskurs zur Fischerprüfung aufweisen können. Alle seien nach abgelegter Prüfung in den Verein eingetreten. Zurzeit besuchten 31 Personen, davon erfreulicherweise fünf Frauen, den Kurs.
Der Jugendwart Markus Beintken berichtete über die Aktivitäten der Jugendgruppe, die 77 Jugendliche umfasse. Auch im letzten Jahr seien wieder Umweltmaßnahmen wie der Bau von Nistkästen, eine Müllaktion, der Bau einer Totholzhecke, eine Pflanzaktion und das Anlegen eines Blühstreifens durchgeführt worden. "Der Verein wird sich auch weiterhin bemühen, die Mitglieder der Jugendgruppe mit in den Tier- und Naturschutz einzubinden", bekräftigte der Jugendwart.
Über einen sehr guten Kassenbestand, den höchsten in der fast hundertjährigen Vereinsgeschichte, berichtete der Geschäftsführer Peter Wietstock. Allerdings sei durch eine Entschlammungsaktion Anfang dieses Jahres schon wieder ein beträchtlicher Teil des Guthabens abgeflossen. Eine Erhöhung der Mitgliedsbeiträge sei aber in den nächsten Jahren nicht zu erwarten. Der Mitgliederbestand sei konstant geblieben: 706 jugendliche und erwachsene Mitglieder gehörten 2019 dem Verein an. Auch Peter Wietstock stellte nach 50 Jahren Vorstandstätigkeit seine Funktion zur Verfügung. "Ich bedanke mich bei allen für das Vertrauen und die gute Zusammenarbeit. 50 Jahre sind genug", so verabschiedete er sich.
Hunderte von Arbeitsstunden seien für Pflegearbeiten an den zahlreichen Gewässern im vergangenen Jahr geleistet worden, berichtete der Gewässerwart Thomas Streekmann. Wie in den Vorjahren seien wieder erhebliche Mittel für den Besatz mit Aalen aufgewendet worden. 126 kg vorgestreckte Aale im Wert von 8000 € seien in die Gewässer eingesetzt worden. Das entspreche einer Zahl von etwa 30000 Tieren. Insgesamt seien für den Fischbesatz etwas über 12000 € aufgewendet worden. Auch in diesem Jahr werde man neben dem Aalbesatz wieder den Schwerpunkt auf den Besatz mit Zandern legen. Er appellierte noch einmal an die Vereinsmitglieder, jeden gefangenen Wels - und sei er noch so klein - dem Gewässer zu entnehmen und in der Fangmeldung aufzulisten. Die Daten müssten dem Fischereikundlichen Dienst beim Niedersächsischen Landesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (LAVES) übermittelt werden. Erfreulicherweise hätte die geplante Entschlammungsaktion an den Altarmen Bunnen und Schelmkappe(MT berichtete) kurzfristig durchgeführt werden können. "Wir hoffen", so Streekmann, "dass die Wasserqualität in diesen Gewässern hierdurch langfristig verbessert werden kann." Am Altarm Haseknie gebe es in Zusammenarbeit mit der Stadt Löningen und dem Landesfischereiverband Weser-Ems Überlegungen, in einer Wiese am Altarm einen Feuchtbereich als Laichzone für Fische und Habitat für Amphibien anzulegen.
Sportwart Friedhelm Rensen wies in seinem Bericht auf eine gute Beteiligung bei den durchgeführten Hegefischen hin. Auch an dem Seniorenangeln für Mitglieder über 60 Jahre, das alle zwei Jahre stattfinde, hätten viele Mitglieder teilgenommen. Der aus dem "Angeln für einen guten Zweck" erwirtschaftete Überschuss in Höhe von 900 Euro sei dem Hospiz "Wanderlicht", der BELU-Ugandahilfe sowie der Christoffel-Blindenmission zur Verfügung gestellt worden.
Über eine besondere Ehrung durfte sich Bernd Diekmann freuen: 60 Jahre lang gehört er dem Fischereiverein Löningen an. Er wurde mit einer Urkunde ausgezeichnet und braucht keine Vereinsbeiträge mehr zu zahlen.